Keramik-Stahl-Werkstoffverbundschichten als Verschleißschutz in der Aluminiummassivumformung

Thema Umformtechnik
Projekttitel Keramik-Stahl-Werkstoffverbundschichten als Verschleißschutz in der Aluminiummassivumformung (ALDi)
Laufzeit 01.07.2009 – 30.06.2011
In der Warmmassivumformung von Aluminium unterliegen die Gravuroberflächen infolge der hohen Affinität zwischen Aluminium- und Stahlwerkstoffen verstärkt adhäsivem Verschleiß. Insbesondere bei Umformoperationen, bei denen hohe Normalspannungen und Umformtemperaturen auftreten, führt der Verschleiß zu einem vorzeitigen Ausfall des Werkzeugs. Ziel des Projekts ist die Erweiterung der Kenntnisse über die Werkzeug-Versagensmechanismen bei der Warmmassivumformung von Aluminium. Weiterhin soll durch eine systematische Untersuchung von mit Keramikpartikeln dispergierten Umformwerkzeugen ein Beschichtungskonzept erprobt werden, welches die Adhäsionsneigung der Werkstoffpaarung Stahl-Aluminium senkt und die Werkzeugstandzeiten erhöht. Geeignete keramische Werkstoffe werden in ausgewählte Oberflächenbereiche des Werkzeugs durch Laserstrahldispergierverfahren eingebracht. An den erzeugten Metall-Keramik-Verbundschichten werden Grundlagenuntersuchungen zur Charakterisierung der Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich der Benetzung durch Aluminium und des adhäsiven Verschleißes im Versuch, durchgeführt. Die Ergebnisse der geplanten Untersuchungen ermöglichen eine Erhöhung der Werkzeugstandzeiten von Aluminiumumformwerkzeugen.

Veröffentlichungen zum Projekt

Beim Schmieden von Aluminium ist die Hauptausfallursache der Werkzeuge der adhäsionsbedingte Verschleiß. Durch die hohe Affinität zum Anhaften von Aluminiumlegierungen an den Stahlwerkstoffen der Schmiedegesenke entstehen sogenannte «Aufkleber», welche das Schmiedeergebnis negativ beeinflussen. Demzufolge müssen die Gravuren der Werkzeuge regelmäßig überholt werden. Das Intervall der Überholung hängt maßgeblich von Werkstückgeometrie und -temperatur sowie von Werkzeugtemperatur, -werkstoff und -oberfläche ab.

In der vorliegenden Arbeit wird ein Modell entwickelt, das den adhäsiven Verschleiß prognostiziert und somit die Standmenge bzw. den Zeitpunkt des potentiellen Werkzeugausfalls bestimmt. Dieses Modell basiert auf der Korrelation von simulativ und experimentell ermittelten Daten. Nach Auswertung der Sensitivität der variierten Parameter werden Einflussgrößen, wie Umform- oder Werkzeugtemperatur, in einem Data-Mining-Modell zusammengefasst. Mithilfe verschiedener Algorithmen kann somit nach der Simulation eines beliebigen Aluminiumumformprozesses die sich einstellende Oberflächengüte und demzufolge die Standmenge der Werkzeuge vorhergesagt werden.

Schmieden, Adhäsion, Aluminium, Verschleiß

In einem aktuellen Forschungsvorhaben wird derzeit am Institut für Integrierte Produktion Hannover gemeinnützige GmbH und dem Laser Zentrum Hannover e. V. das Verschleißverhalten beim Aluminiumschmieden untersucht. Im Fokus der Untersuchungen steht Minimierung, Quantifikation und Prognostizierung der Adhäsion. Des Weiteren wird analysiert, inwiefern mit Aluminiumnitrid laserdispergierte Werkzeuge die Adhäsion mindern können.

Aluminiumschmieden, Verschleiß, Verschleißschutzschichten

Maßhaltigkeit und Oberflächengüte fordern die Verschleißschutzschicht als Konstruktionselement für Schmiedewerkzeuge. Das setzt die Charakterisierung weiterer Schutzschichten über das thermochemische Randschichthärten voraus. Ansätze bieten laserdispergierte Hartstoffschichten bei Schmiedewerkzeugen für Aluminiumteile sowie DLC-Schichten in der Halbwarmumformung.

Aluminiumschmieden, Verschleiß, Verschleißschutzschichten

Förderer

Das Projekt mit dem Förderkennzeichen 98342563 wurde mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Ansprechperson

Mareile Kriwall
Dipl.-Ing.

Abteilungsleiterin Prozesstechnik