- Logistikplanung - Was ist das und was kann sie?
- Strategische und operative Logistikplanung
- Ziele der Logistikplanung
- Einordnung der Logistikplanung
- Ablauf der Logistikplanung
- Implementierung und Kosten der Logistikplanung
Logistikplanung - Was ist das und was kann sie?
Die Logistikplanung stellt einen bedeutenden Bestandteil des Logistikmanagements dar. Grundsätzlich kann die Logistikplanung in vor und nach dem Start der Produktion (Start of Production, auch: SOP) unterschieden werden, wie in Abbildung 1 dargestellt.
Der Großteil der Planungen der Logistik sind vor dem Start der Produktion einzuordnen. Bei der strategischen Logistikplanung handelt es sich um langfristige Planungen, die operative Logistikplanung ist einem kurz- bis mittelfristigen Planungshorizont zuzuordnen. Nach dem Start der Produktion steht die Flussplanung. Nach SOP wird von der Flussplanung gesprochen. Die Logistikplanung ist ein ausschlaggebender Faktor dafür, zu welchen Kosten ein Produkt schlussendlich produziert werden kann. Sie sichert die erforderliche Effizienz in den Prozessen entlang der gesamten logistischen Wertschöpfungskette und ist somit auch für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit verantwortlich.
Strategische und operative Logistikplanung
Logistikplanung ist die vorausschauende Planung und Steuerung von jeglichen Transport- und Lagerprozessen einer Unternehmenslogistik. Es soll sichergestellt werden, dass Materialien sowohl art- (Kommissionierung) und mengenmäßig (Losgrößen), sowie räumlich (Standorte) und zeitlich (Durchlaufzeiten) abgestimmt zur Verfügung stehen. Der Planungszeitraum kann kurz-, mittel- oder langfristig sein. Die strategische Logistikplanung lässt sich dem langfristigen Planungszeitraum zuordnen. Hierbei geht es um Planungen, die von unternehmensinternen sowie -externen Einflüssen betroffen sind, wie bspw. die Planung der Standorte, Entscheidungen über Investitionen in Produktionsanlagen und Steuerungssysteme. Es gilt, sich einen gesamtheitlichen Eindruck zu verschaffen. Die operative Logistikplanung kann einem kurz- oder mittelfristigen Planungshorizont zugeordnet werden. Es geht vor allem um die interne Kapazitätsplanung von Personal und Transportmitteln sowie dessen Einsatz und um die Planung von Produktionsmengen.
Ziele der Logistikplanung
Ziel der Logistikplanung ist
- die sichere und effiziente Gewährleistung von Material- und Informationsflüssen sowie
- die Optimierung der Logistikleistung.
Dabei gilt es, Erfolgspotenziale aufzubauen, welche die zukünftigen Erfolgsmöglichkeiten aufzeigen. Erfolgspotenziale sind Potenziale, die ein Unternehmen von anderen Unternehmen abgrenzen und einen Wettbewerbsvorteil diesen gegenüber bewirken. Es werden Anforderungen entwickelt, die auf Dauer den Anforderungen des Marktes genügen bzw. darüber hinaus gehen. Um das Ziel, die Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit einer Unternehmenslogistik, der Logistikplanung zu erreichen, werden beispielsweise die zukünftigen Logistikkosten prognostizierend berechnet, sowie Logistikprozesse und Materialflüsse geplant. Dazu dient unter anderem die Berechnung der optimalen Los- und Bestellmengen, um den Beschaffungsprozess zu optimieren und die Lagerhaltungskosten möglichst gering zu halten. Das Zieldreieck bestehend aus Kosten, Zeit und Qualität, kann auch auf die Ziele der Logistikplanung angewendet werden. Ergänzend können noch die Menge, der Ort und die Objekte selbst hinzukommen: Ziel ist es die richtige Menge der richtigen Objekte zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort in der richtigen Qualität und zu den richtigen Kosten zu haben.
Zusammenfassend besteht das Ziel der Logistikplanungen in der
- Reduzierung der Lagerhaltungskosten sowie
- Erweiterung der Mechanisierung und Automatisierung.
Dabei sind Flexibilität und Wandlungsfähigkeit zu berücksichtigen, um das System (mit möglichst geringem Aufwand und geringen Investitionen in kurzer Zeit) auf sich ändernde Strukturen und Anforderungen anpassen zu können.
Einordnung der Logistikplanung
Die Lagerplanung stellt einen Bereich der Logistikplanung dar. Die Lagerplanung ist unterteilt in Lagerorganisation, Lager- und Transporttechnik, Lagereinheiten und das Layout des Lagers. Die Lagerorganisation beinhaltet die Ein- und Auslagerung von Materialien, den Materialfluss sowie die Steuerung dieser Prozesse und die Auswahl von Lagerstrategien. Im Bereich des Versands geht es bspw. um den gesamten Transportprozess, also die Transportmittel, die Transporthandhabung und die Transportsteuerung. Bei der Lager- und Transporttechnik wird sich mit Lagerbedienarten beschäftigt, also welche Transportmittel es geben soll und ob diese stetig oder unstetig agieren sollen. Außerdem werden die Regalarten bestimmt. Im Bereich der Lagereinheiten wird z.B. auf Grundlage der Form, Größe und des Gewichts der einzulagernden Materialien entschieden, ob zur Einlagerung noch Lagerhilfsmittel wie Paletten oder Gitterboxen notwendig sind. Die Layoutplanung ist in die Grob- und Feinplanung zu unterteilen und zielt dabei auf einen effizienten Materialfluss, welcher durch Layoutoptimierungen, Materialflussanalysen und Betrachtungen der Flächennutzung umgesetzt werden kann, ab.
Ablauf der Logistikplanung
Um die Aufgaben und Ziele der Logistikplanung zu erreichen, ist eine gesamtheitliche Betrachtung aller Strukturen, Prozesse und deren Abhängigkeiten sinnvoll. Die Logistikplanung durchläuft drei übergeordnete Phasen, die in Abbildung 2 dargestellt sind.
Die Planungen starten mit der Aufnahme der Ziele und Anforderungen. Der IST-Zustand und alle Abhängigkeiten der einzelnen Bestandteile bestehender Lagerprozesse und -objekte werden festgehalten. Im Rahmen der Grundlagenermittlung werden die vorliegenden Daten aufbereitet und analysiert. Dies kann bspw. mit Methoden der Logistikplanung wie Bestandsanalysen oder ABC-/XYZ-Analysen im Bereich der Kommissionierung geschehen und hat die Ermittlung von notwendigen Lagerreichweiten und Servicegraden zum Ziel. Im nächsten Schritt der Logistikplanung, der Konzeptplanung, wird die Lagerorganisation entwickelt. Es werden An- und Ablieferungskonzepte, Bestellpolitiken sowie Lager- und Transporttechniken verglichen und ausgewählt. Neben den Investitionskosten, die beim Umbau oder der Errichtung des Lagers entstehen, werden in dieser Phase auch schon die zukünftigen Betriebskosten betrachtet. In der Detailplanung geht es dann darum, die zuvor ausgewählten Objekte anzuordnen und somit ein Lagerlayout zu gestalten, welches diese Anordnung festhält.
Implementierung und Kosten der Logistikplanung
Eine Logistikplanung sollte grundsätzlich ganzheitlichen Betrachtungen zugrunde liegen. Dabei ist es jedoch nicht immer notwendig, die gesamte Logistik neu zu planen. Oft können mit geringen Investitionen schon eine deutlich höhere Effizienz und eine Reduzierung der laufenden Kosten erreicht werden. Da es sich bei der Logistikplanung um einen komplexen Prozess handelt und eine objektive Sichtweise erforderlich ist, ist es ratsam hierbei die Hilfe und Unterstützung von Experten in Anspruch zu nehmen. Das IPH - Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH (IPH) hat durch unterschiedlichste Projekte viele Erfahrungen im Bereich der Logistik- und Lagerplanung. Dabei steht oft im Vordergrund, dass mit möglichst wenig Aufwand und Kosten viel Nutzen erreicht werden soll, sowie eine schnelle Umsetzung fokussiert wird. Das IPH bietet hier zum einen Beratung zur Logistikplanung an, die aufzeigt was an den bestehenden Strukturen verändert werden kann und welche positiven Auswirkungen dies auf Kosten, Zeit und Effizienz hätte. Es ist aber auch möglich, gemeinsam mit dem IPH eine gesamtheitliche Logistikplanung durchzuführen und die Resultate daraus umzusetzen. Der Aufwand für die Planungen ist immer davon abhängig, welche Bereiche optimiert werden sollen. Sollen nur Bereiche der Logistik mit bestehenden Mitteln verändert werden, so ist dies natürlich aufwandsärmer als die Durchführung einer gesamten Logistikplanung, die die Anschaffung sämtlicher Lager- und Transportsysteme etc. nach sich zieht.