Ausgabe 02 / 2021

In der aktuellen Ausgabe sprechen wir im Interview mit Maren Müller und Dr.-Ing. Christian Böning über ERP-Systeme. Außerdem ist der IPH-Jahresbericht erschienen. Viel Spaß beim Lesen! 

3 Fragen an... Maren Müller und Dr.-Ing. Christian Böning

ERP-Systeme

1. Die Abkürzung ERP steht für Enterprise Resource Planning. Mithilfe einer Softwarelösung wird die Ressourcenplanung in einem Unternehmen oder einer Organisation übernommen. Für wen lohnt sich das?

Die Nutzung einer ERP-Software lohnt sich für jedes Unternehmen! Die unternehmerischen Aufgaben zur Planung und Steuerung von Ressourcen, wie dem Kapital, Personal, Betriebsmitteln und so weiter sind zum Teil sehr komplex und vor allem enorm wichtig für die internen Abläufe. Ob es um die Rechnungsbearbeitung im Bereich des Finanz- und Rechnungswesens oder um die Stammdatenverwaltung sowie das Dokumentenmanagement geht, ERP-Systeme schaffen Transparenz in allen Bereichen und bieten ein Informations- und Kommunikationsmedium. Die durchzuführenden Aufgaben können effizienter durchgeführt werden, wenn benötigte Informationen aggregiert und verknüpft in einem System bereitstehen und nicht durch Nachfragen und Informationensuche neu beschafft werden müssen. Die Frage, die sich stellt, ist also nicht, ob es sich lohnt, sondern welche Software die richtige für ein Unternehmen ist. Die Funktionen einer ERP-Software sind sehr vielfältig ebenso wie die Ausführung der einzelnen Funktionen durch die unterschiedlichen Anbieter.


2. Auch am IPH soll ein neues ERP-System eingeführt werden. Ist das innerhalb einer Woche erledigt? Wie viel Aufwand bedeutet die Einführung eines solchen Systems allgemein?

Das ist leider nicht innerhalb von einer Woche erledigt. Das Projekt besteht dabei auch nicht nur aus der Einführung einer Software, sondern auch der vorgelagerten Analyse und Auswahl und der nachgelagerten Pflege der Software. Wie lange ein ERP-Projekt vom Start der Analysen über die Auswahl bis hin zur Einführung und zum Go Live dauert, ist sehr unterschiedlich. Dabei spielen vor allem interne Ressourcen eine große Rolle. Das Projektteam muss Zeit für die neue große und wichtige Aufgabe bekommen und die Unterstützung aus der Managementebene muss unbedingt da sein. Ein zweiter großer Faktor ist die Systemvorbereitung. Anpassungsprogrammierungen müssen extra vorbereitet, durchgeführt und vor allem getestet werden. Wenn ein ERP-Projekt super läuft und nah am Standard gearbeitet wird, ist die Durchführung eines solchen Projekts in einem Jahr möglich. Es kann aber auch deutlich länger dauern.

 

3. Ein ERP-System scheint sehr nützlich zu sein! Was sind die größten Herausforderungen bei der Einführung und späteren Anwendung?

Eine große Herausforderung ist die Motivation und Mitarbeiterakzeptanz. Ein ERP-Projekt betrifft am Ende des Tages so gut wie alle Mitarbeiter. Sie müssen das System nutzen und geben damit auch den Erfolg des Projektes an. Ein super System ist nicht hilfreich, wenn die Mitarbeiter damit nicht arbeiten und beispielsweise lieber ihre altbekannte Excel-Tabelle nutzen. Das heißt die Mitarbeiter müssen so früh wie möglich abgeholt und am Analyse-, Auswahl und Einführungsprozess beteiligt werden. Eine weitere Herausforderung ist die Datenqualität und die IT-Infrastruktur. Die übernommenen und im System erzeugten Daten müssen in der richtigen Qualität und Quantität vorliegen, sodass darauf basierende Entscheidungen getroffen werden können. So gelingt dann eine erfolgreiche Einführung.

Der IPH-Jahresbericht ist da!

Stark durch die Krise – mit diesen Worten können wir unser Jahr 2020 überschreiben. Trotz weltweiter Pandemie und Wirtschaftskrise haben wir enorm viel geleistet. Im Homeoffice liefen alle unsere Projekte weiter, Dienstleistungen haben wir digital angeboten. Wir haben Masken gedruckt und Start-Ups unterstützt, unser Institutsgebäude um- und einen neuen Forschungsbereich aufgebaut, unser Engagement für mehr Nachhaltigkeit vorangetrieben – und vieles mehr. Einen ausführlichen Jahresrückblick veröffentlichen wir wie immer im IPH-Jahresbericht.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Ansprechpersonen

Denise Wullfen
M. A.

wissenschaftliche Mitarbeiterin

Denise Wullfen
M. A.

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